„Das ist ein wichtiger Erfolg, die Bundesnetzagentur nimmt die zahlreichen Einwände der Kommunen offenbar ernst“, freut sich Berling. Laut der Pressemitteilung müssen im zukünftigen Trassenabschnitt C, der sich in etwa von Nordhorn bis Borken erstreckt, weitere Alternativkorridore geprüft werden. Insbesondere habe die Bundesnetzagentur verschiedene Querspangen zur Prüfung aufgegeben, welche die westlichen Korridore mit den östlichen Korridoren verbinden sollen. Darüber hinaus sollen noch weitere lokale kleinräumige Verschwenkungen geprüft werden.
Amprion bevorzugt bislang einen äußerst westlich gelegenen Gesamtkorridor, der das Nordhorner Stadtgebiet im Osten schneiden würde. Dadurch würden Konflikte ausgelöst, die nach Auffassung von Stadtbaurat Weitemeier vermeidbar sind: „Wenn auf der Gesamtstrecke nun geeignete weitere Querspangen identifiziert werden, könnten in den uns betreffenden Streckenabschnitten gegebenenfalls raumverträglichere Verläufe als bislang gefunden werden.“
Die Stadt Nordhorn steht den bisherigen Vorschlägen für den Trassenverlauf äußerst kritisch gegenüber. Amprion hatte bislang argumentiert, in Höhe Nordhorn komme kein östlicherer Korridor in Frage, da es keine geeignete Querverbindung zum übrigen Trassenverlauf gebe. Die Stadt Nordhorn hatte das in Frage gestellt. Sie hat zu dem von Amprion eingereichten Antrag auf Bundesfachplanung Stellungnahmen eingereicht und auf mehrere Probleme hingewiesen. Dabei geht es auch um die zukünftige Entwicklung des wachsenden Mittelzentrums: „Nordhorn ist in der Außenentwicklung bereits stark eingeschränkt, einerseits durch die Grenze zu den Niederlanden, andererseits durch die Nordhorn Range und mehrere Naturschutzgebiete. Die Stromtrasse ist sicherlich wichtig, aber hier muss eine Lösung gefunden werden, die uns nicht weiter einengt“, so Bürgermeister Berling.
Die rund 300 Kilometer lange unterirdische Gleichstromverbindung A-Nord soll ab dem Jahr 2025 die größtenteils auf See erzeugte Windenergie in den Westen und Süden Deutschlands transportieren. Zuvor muss in einem mehrstufigen Verfahren ein 1000 Meter breiter Vorzugskorridor identifiziert werden. Innerhalb dieses Korridors soll dann die Leitung verlegt werden. Nach Abschluss der Verlegungsarbeiten wird über der Leitung dauerhaft eine 24 Meter breite Bauverbotszone verbleiben.
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Gleichstromtrasse doch nicht durch Nordhorn?
Gleichstromtrasse doch nicht durch Nordhorn?
Laut einer von ihr selbst veröffentlichten Pressemitteilung muss die Amprion GmbH für den Bau der Gleichstromtrasse A-Nord weitere Varianten prüfen. Diese Vorgabe sei von der Bundesnetzagentur erteilt worden. Nordhorns Bürgermeister Thomas Berling und Stadtbaurat Thimo Weitemeier sehen sich durch diese Nachricht in ihrer Auffassung bestätigt, dass die bisherigen Untersuchungen nicht alle geeigneten Streckenverläufe ausreichend betrachtet haben.
Meldung vom 28.09.2018Letzte Aktualisierung: 16.02.2019